Die fünf wichtigsten Felder für dich, um ein Startup zu bewerten
1. Idee
Die Geschäftsidee eines Startups sollte einige Vorteile gegenüber potenziellen Wettbewerbern bieten. Du solltest sie genau analysieren, um sicher zu stellen, dass eine eindeutige und zwingende Unique-Selling-Proposition - kurz USP - zu erkennen ist. Ziel ist es, die Idee in ein tragfähiges Unternehmenskonzept mit sinnvoller Go-To-Market-Strategie zu entwickeln. Außerdem ist wichtig, dass zukünftige Kund:innen das Angebot eines Startups sofort verstehen und es intuitiv ohne Anleitung gebrauchen können. Dabei kannst du dich auch selbst hinterfragen: Verstehe ich auf Anhieb das Konzept? Warren Buffett sagte beispielsweise einmal, dass er nur in Unternehmen investiert, deren Idee und Geschäftsmodell er auch versteht. Die Idee sollte sich also nahtlos in bestehende Lösungen und Sortimente einfügen und keinerlei Erklärung brauchen. Noch ein weiteres Kriterium kann die Bewertung einer Idee positiv beeinflussen: Die Lösung eines Startups sollte zum einen schwer zu kopieren sein und zusätzlich wäre es gut, wenn das Unternehmen ein gewerbliches Schutzrecht - wie ein Patent - angemeldet hat, um sie bestmöglich zu schützen. Für den Fall einer Finanzierung ist es vorteilhaft, über Assets wie z.B. Copyrights, Forschungsergebnisse, Softwarecode oder ähnliches zu verfügen, um die Investition zusätzlich absichern zu können.
2. Timing
Wir alle wissen, dass es entscheidend ist, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Die Lösung eines Startups sollte am besten einen internationalen Megatrend ansprechen, damit bei einem Markteintritt die Vermarktung und der Vertrieb vereinfacht werden kann. Besonders vielversprechend ist das Timing eines Startups, wenn die Marktbedingungen für einen erfolgreichen Produktstart erst sehr kurzfristig geschaffen wurden. Also wenn zum Beispiel der Megatrend noch nicht lange anhält. Dann ist die Chance höher, als Pionier in den Markt zu starten und durch diesen Vorschuss sofort die größten Marktanteile zu besitzen. Zudem sollte sich der Markt in einer fortschreitenden Entwicklung befinden und nicht bereits stagnieren oder zurücklaufen. Kurzum: Entscheidend für den Unternehmenserfolg ist die "Time-To-Market". Wenn diese voll im Trend liegt, dann besteht die Chance einer Vielzahl von möglichen attraktiven Partnerschaften, die das Unternehmen in der Außendarstellung und seiner Sichtbarkeit stärken können.
3. Team
Viele Investor:innen sagen, dass sie ihre Investitionsentscheidung fast ausschließlich anhand des Bauchgefühls über das Gründerteam treffen. So einfach ist es natürlich nicht, aber es zeigt, dass du dich zumindest einmal mit den Gründer:innen beschäftigen solltest. Wenn du zum Beispiel auch Gesellschafter:in dieses Startups werden möchtest, dann kann ein persönliches Treffen sehr aufschlussreich sein. Du wirst es im Gefühl haben, ob du mit diesen Personen langfristig arbeiten möchtest, ihnen dein Geld anvertrauen kannst und du glaubst, dass sie die notwendige Willenskraft und das Durchhaltevermögen haben, welches es braucht, um durch die Höhen und Tiefen der Startup-Reise erfolgreich zu navigieren. Das Gründerteam sollte natürlich voll motiviert sein und für seine Idee brennen. Sehr hilfreich sind auch bisherige Berufserfahrungen im Startup Umfeld, um wichtige Kernkompetenzen und Erfahrungen gesammelt zu haben. Um anstehende Herausforderungen effizient und effektiv zu meistern, sollten vor allem bei jungen Gründerteams die Führungskompetenzen als Unternehmer:innen weiter ausgebaut werden. Diese Kompetenzen können durch gezieltes Coaching und andere qualifizierte Interventionsmaßnahmen angeeignet werden. Neben den bereits genannten Aspekten gehört zu den Kernkompetenzen des Teams die außergewöhnliche Fähigkeit ökonomische, ökologische und soziale Ziele in ein stabiles Gleichgewicht zu bringen. Außerdem besteht ein großer Vorteil darin, wenn Gründer:innen ein breites Netzwerk an Unterstützer:innen haben. Wenn sie beispielweise schon gut in der Startup Szene vernetzt sind, kannst du davon ausgehen, dass sich dort alle gegenseitig unterstützen und aushelfen.
4. Geschäftsmodell
Hierbei ist wichtig, dass die Gründer:innen unter finanziellen Aspekten klug Prioritäten setzen können und effizient sowie effektiv wirtschaften. Indizien für eine gute Durchführung des Geschäftsmodells sind eine durchdachte Vertriebsplanung und zielgerichtete Marketingpläne. Der Geschäftsplan sollte klar definieren, welcher Kapitalbedarf besteht und für was dieser eingesetzt werden soll. Wie hoch der Kapitalbedarf ist, hängt ganz von der Branche und jeweiligen Phase ab, in der sich ein Startup befindet. Bei einer Finanzierung durch Business Angels besteht dieser meist zwischen 200k EUR und 2mio EUR. Mit der jeweiligen Investition durch Business Angels sollte ein sehr hoher Effizienzgewinn aufgebaut werden, damit die Geschäftsführung nicht zu stark z.B. mit Fundraising von VC-Kapital defokussiert wird. Und das vor allem vor der Durchführung einer Folgefinanzierung. Ein weiterer Aspekt des Geschäftsmodells, auf den du achten solltest, besteht darin, dass es den Gründer:innen gelingen muss, ein Leistungsversprechen für Ihr Angebot zu definieren, das hervorragend zu dem Bezahlmodell passt. Den Kund:innen sollte also transparent aufgezeigt werden, wie und was sie für welche Leistungen bezahlen und es muss einen klaren Weg geben, um Kundeneinnahmen zu generieren. Denke hier wieder an das Beispiel von Warren Buffett. Du solltest schnell verstehen können, wie das Startup sein Geld verdient.
5. Strategischer Fit
Die Kooperation mit Risikokapitalgeber:innen sollte einen deutlichen Mehrwert für das Startup Unternehmen geben. Wissenstransfer, Zugang zu Netzwerken oder die Verbindung mit anderen Portfolio-Unternehmen des/der Investors/Investorin kann das Startup weit schneller voranbringen, als eine finanzielle Investition allein. Deshalb sind wir überzeugt, dass ein "Strategischer Fit" zwischen Startup und Investor:in besonders wichtig für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens ist. Bei Athlete Capital haben wir größtenteils Startups aus dem Sport- und Impact Bereich. Wir glauben, dass Sportler:innen diesen Unternehmen einen großen Mehrwert durch ihre Bekanntheit und ihr Netzwerk liefern können. Wenn sich ein Sportprofi mit dem Produkt oder der Idee eines Startups identifizieren kann, dann hat er/sie die Möglichkeit, dieses als Markenbotschafter:in und Investor:in auf ein neues Level zu heben.
Quelle: capacura, Bill Gross
Comments